Musik

Schon als Kind habe ich mich zur Musik hingezogen gefühlt, was möglicherweise daran gelegen haben mag, dass ich von meiner Mutter damals in Proberäume mitgeschleppt wurde. Ein anderer Aspekt werden sicherlich die Gene sein. So erfuhr ich, dass meine Vorahren Musik in den Adern hatten und unter anderem die Kirchenorgel zu bedienen wußten.

Einflüsse

Der erste von mir bewußt geliebte Song, davon zeugen auch diverse Fotoaufnahmen, war die Single „Get Down“ von Gilbert O Sullivan als ich 2 oder 3 Jahre alt war.

Von meiner Mutter und ihrem späteren Mann wurde ich nie in der Hinsicht gefördert, da das Geld, welches dem Haushalt zur Verfügung stand, einem anderen Zweck zugeführt wurde… Auch meine Großeltern konnte ich, so sehr ich sie auch zu überzeugen versuchte, nicht dazu bewegen, mir eine Orgel zu kaufen.

Zudem haben beide Eltern stark geraucht, so dass auch hier ein nicht unerheblicher Teil des zur Verfügung stehenden Einkommens in den Erwerb dieses „Genussmittels“ geflossen sein muss…

Mir blieb zunächst die passive Beschäftigung mit der Musik, was sich darin äußerte, dass ich die damals üblichen Musiksendungen wie z.B. Disco, Hitparade im ZDF und später Formel 1, etc. im ÖR verfolgte, wann immer ich die Gelegenheit dazu bekam.

In den 80er Jahren begleiteten mich die Charts und mit Bands wie KajaGooGoo, Depeche Mode und Erasure beschäftigte ich mich damals am intensivsten.

Ende der 80er Jahre bekam ich dann zu Weihnachten meine erste Gitarre inklusive Verstärker geschenkt. Für den örtlichen Musikalienhändler muss damals, als meine Mutter und meine Oma dort vorstellig wurden, Ostern und Weihnachten auf einen Tag gefallen sein :D, da in dem Geschäft gefühlt dort nie etwas verkauft wurde.

Zu der Zeit standen die Toten Hosen und Die Ärzte bei mir hoch im Kurs, bis ich schließlich von einem Nachbar meines Cousins zwei Platten geliehen bekam, die meine Hörgewohnheiten bis auf Weiteres verändern sollten.

Die erste war Helloween’s „Keeper Of The Seven Keys“, die andere Metallicas „And Justice For All“, die mir zum damaligen Zeitpunkt aber echt zu krass war…

So erweiterte ich langsam aber sicher meinen musikalischen Horizont.

Von Punkbands wie Bad Religion ging es flux weiter in immer härtere Gefilde. Jingo De Lunch, Biohazard, Iron Maiden, Pantera (in 2022/2023 in Gedenken an die Abbott-Brothers wieder auf Tour) , Machine Head, Rage Against The Machine waren einige dieser Bands, die mir damals die Tür in ein Rock- und Metaluniversum, mit all seinen Subgenres öffneten.

Auch konnte ich im Laufe der 90 er Jahre einige Bands aus der Zeit live erleben, was mich inspiriert und beflügelt hat, auch selbst Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen.

Wenn ich mich auf eine Band festlegen müsste, die mich über all die Jahre hinweg ob ihrer stakkatoartigen Double-Bassdrum-, Guitarpicking-Salven und dem hybriden Gesang, bei dem sich aggressive Growls mit cleanen Passagen abwechseln, fesselte und begleitete und dies auch heute immer noch tut, dann würde diese Band sicherlich Fear Factory heißen.

Musik

Meet & Greet im Rahmen der 20 Years of Demanufacture-Show in Köln, 2015.

Mit der Liebe kamen auch neue musikalische Einflüsse in mein Leben. Insbesondere ASP, Das Ich, Umbra Et Imago & Mesh würde ich an dieser Stelle nennen wollen, die mir über diese Beziehung hinaus geblieben sind.

In letzter Zeit höre ich viel Devin Townsend, Red Hot Chili Peppers, Steven Wilson, Spock’s Beard, Lamb of God und last but not least meinen aktuellen Favoriten, TRANSATLANTIC. Megageile Band. 🙂

Die Musik, mit der ich mich beschäftige, ist allerdings nichts Statisches. Jedes Jahr gibt es da einen anderen Schwerpunkt, so scheint es mir. Und nachdem ich mich Ende 2021 sehr mit den Beatles beschäftigt habe, waren 2022 vorrangig die 80er und das 3. Album von Kosmischer Läufer bei mir angesagt.

Die andere Seite der Medaille

Seit Anfang der 90er Jahre mache ich selbst Musik, früher in Bands als Gitarrist und Sänger, später nur noch in der Sängerrolle. Die letzten Jahre war bei mir allerdings weniger Live-Musik angesagt, da ich mich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr so wohl auf der Bühne gefühlt und ich mich eher der Komposition und Aufnahme von Musik in Eigenregie (Homerecording) verschrieben habe. Mittelfristig werde ich mir aber wieder eine Band suchen und wenn es auch nur eine Cover-Band ist. Mittlerweile fehlt mir das schon.

Note to myself: „Get your ass up!“ 😀

Die Anfänge

Der erste Gig

Der 1. Gig/ Selmer Marktplatz, 05.05.1990

Es waren ganze zwei Songs, die wir (das waren Base an den Drums, Nappy am Bass und ich, Gitarre und Gesang) im Mail 1990 als Punk-Uff-Ta mit 2 Akkorden zum Besten gaben. Einer davon war ein Protestsong gegen die Schließung bzw. der Verlegung der Hauptschule nach Bork, damit sich im Umfeld der Overbergschule das neue Selmer Gymnasium etablieren konnte. Hautpschüler und die Elite von morgen, das ging wohl nicht klar… 😀 Der zweite Erguss, offensichtlich ein Anti-Kriegs-Song, hatte einen Text, dessen simpel anmutende Zeilen sicher noch jede*n Deutschlehrer*in (ja, ich gender jetzt) zum Staunen gebracht hätte.

Viele Bomben fallen,

keine Stadt mehr da,

daneben hockt der Tod und lacht,

und sagt: So hab‘ ich’s gut gemacht,

oh, das ist wahnsinnig, wahnsinnig, wahnsinnig…

Toxic Trace (1991)

Musik
Toxic Trace – 1991
Musik

Toxic Trace 1991

Counteract (1993)

Musik
v.l.n.r. Nappy, Strubbel, Maik, Olaf und Wessi

1993

one thing that bothers me

our time a vicious circle of history

don’t you learn, won’t you learn,

see your brothers burn,

even you might get me,

it’s not too late to see

I’m not your enemy,

but I’m your mind doctor,

and if you’re trying to act,

I will block ya,

yeah, I promise you I will be free

and you’ll be the one who’s trapped

‚cos I will counteract

Die nächste Combo war auch nicht so wirklich produktiv. Wir hatten vielleicht 2 Songs oder so. Aber das Wichtigste: Spaß und einen Auftritt im Lüner Jugendzentrum Mitte mit 400 (!) Zuschauer*innen. Solche Zahlen muss man sich in der heutigen Zeit mal auf der Zunge zergehen lassen.

Eine Nummer trug den Titel Counteract, deren Text den Rage-Against-The-Machine- und Body Count-Vibe der damaligen Zeit nun wirklich nicht verleugnen konnte.

Tell us what to do… F*ck you!

Musik
v.l.n.r. Nappy, Olaf, Strubbel, Maik und Wessi

Von nun an sollte es musikalisch mit großen Schritten in Richtung Metal gehen. Nachdem Counteract ein Auslaufprojekt war (wofür sich ein Stück weit auch der große Manipulator verantwortlich zeichnete), gründeten Olaf (Gesang), Strubbel (Gitarre) und Öx (Gitarre) auf den Trümmern seiner Trashmetal Band ein neues musikalisches Projekt.

Zunächst im Steag Gebäude in Dortmund beheimatet, probte man, nachdem man mit dem damals 17-jährigen Tomac einen fähigen Drummer gefunden hatte, im Bürgerhaus Lünen. Wo man jedoch schnell vom dortigen Leiter achtkant rausgeschmissen wurde, nachdem…. ein Böller gezündet wurde? Leider hatten wir zu der Zeit kaum Bewußtsein für die Gefahren eines Brandes entwickelt…

Bei der Aktion ging dann auch Strubbel als zweiter Gitarrist verloren.

Da man nun keinen Proberaum mehr hatte, musste man sich eines gewieften Tricks bedienen und inserierte kurzerhand das Schlagzeug von Öxs ehemaligen Schlagzeuger (namens Atze) aus Datteln im damals sehr populären Kleinanzeigenblatt, dem Reviermarkt und fingierte eine Geschichte, um sich den Schlüssel für dessen Proberaum unter den Nagel zu reißen, welcher sich damals im Gebäude der Lohnhalle auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Hermann in Selm befand. 🙂

So hatte man ein neues musikalisches Zuhause gefunden, wobei der Standort Chemaperm für die nächsten Jahre Dreh- und Angelpunkt das musikalischen Schaffens darstellen sollte.

Weapon X

Nostalgie oder: – Lange Haare, kurzer Sinn, Heavy Metal und Randale 😉

Wir schreiben das Jahr 1995 AD…

Die drei jungen Wannabe-Heavy-Metals-Stars Öx, Tomac und Luke treten die Mission an, die Welt mit ihrem ohrenbetobenden Dome-Trash zu erobern.

In kultigen Proberäumen und mit ständig neuen Bassisten (Wassisten ins All), die sie wahrscheinlich genauso häufig wechselten, wie manche Menschen ihre Schlüppas, schmiedeten Sie ihren von namhaften Bands wie Fear Factory oder Pantera beeinflussten, aber für die damalige Zeit schon recht eigenwilligen Sound irgendwo zwischen GANG-GANG-Metallfröschen, mit Flanger-FX belegten Böllern, Neubauten-Imitationen und an Nahtoderfahrung erinnernden Grunzlauten, die einen irgendwie unbewußt zum Vegetarier werden lassen wollen.

Nach einem ersten kaum genießbaren 4-Spur-Demotape, „interessanten“ Bootlegvideos, die sich aus Liveaction-Sequenzen sowie Rambo-, und Pornofilmausschnitten zusammensetzten, entstand  1997 in einer gut 24-stündigen Aufnahmesession in der damals ungenutzen Zeche Hermann die von Denny Gabriel produzierte 8-Spur-Soundcollage , welche die Jungs (jaja, bescheiden waren sie schon immer) schlicht „WeaponX“ betitelten…

Demo WEAPONX (1997)

album-art
14
1X
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Nachdem sich die Band bei einigen lokalen Konzerten einen kleinen, aber feinen Zuhörerkreis erschloss, löste sie sich 1999 nach einen Umzug in den Bunker, immerhin 4 gemeinsamen Bandjahren und dem Weggang von Olaf und Öx zur Werner NuRock-Formation For$ale kurzerhand auf…

Juckt Euch es Euch nicht auch noch ab und an, ein Klavier in die Aula zu schmeissen?

Den Sound will ich hören! 🙂

Dieser Online-Schrein soll dazu beitragen, die Erinnerungen an glorreiche Zeiten zu bewahren…

Falls Ihr noch „Erinnerungsstücke“ besitzt (Fotos, Musik, Videos Proberaumaufnahmen o.ä.)… Immer her damit!!!

WeaponX waren:

Michael Bloch (Öx), Gitarre

Thomas Latanowicz (Tomac), Schlagzeug

Olaf Siebert (Luke), Gesang

Ehemalige Mitglieder:

Tim Sassen (Bass)

Sebastian Mäuler (Bass)

Armin „mach Dich“ Nakic (Bass)

Jens Jotzo (Bass)

Musik

Musik
„Klassentreffen“ 2011 bei der For$ale 20 Years Show (vl. Denny, Tomac, Öx, Olaf, Olli)

For$ale

Fremdgehen ist für gewöhnlich keine gute Charaktereigenschaft. Im Falle der Affäre mit For Sale allerdings eine, die zur Auflösung von WeaponX und in der Folge zu einer – zumindest in meinem Falle – einige Jahre währenden Liebesbeziehung musikalischer Natur führte 😀

Musik

Nachdem man sich über die Jahre auf Chemaperm während gemeinsamer Recording-Sessions, lustiger Abende und Feiern angenähert hatte und 1999 das Untermieterverhältnis mit dem Borker Billard-Verein sein jähes Ende fand (R.I.P. Schindzilorz) zogen WeaponX in den Bunker nach Dortmund um, For Sale fanden in ihrer Heimatstadt Werne auf Bühlhoff’s Hof an der Capeller Straße einen neuen Proberaum (das erste Werner Wiese Studio, wenn man so will)…

Damit waren die Tage von WeaponX gezählt, zumal man im Bunker abseits jeglicher Wohlfühlatmosphäre musikalisch nicht mehr wirklich auf einen grünen Zweig kam.

Den Stein ins Rollen brachte eine Kooperation von Olaf mit For Sale auf dem Instrumental, aus dem der Song Hypnotized entstand, der für eine gewisse Zeit sowas wie die inoffizielle Bandhymne dargestellt haben dürfte (bis er dann später von „Reich Tun“ abgelöst wurde).

Musik

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To be continued…