Von Silbach zum Kahlen Asten und zurück
Ein anstrengender Track, für den ich mit einem schönen Tag in der Natur belohnt wurde. 😎☀️🙃
Mit dem Deutschlandticket ging’s heute ein weiteres Mal mit dem Dortmund-Sauerland-Express in knapp 2 3/4 Stunden per Zug und bei Bombenwetter nach Silbach (Winterberg) zu einer 17 km langen Tour auf den Kahlen Asten, die zweithöchste natürliche Erhebung Nordrhein-Westfalens…
Zeitlich ist die Tour in viereinhalb Stunden zu schaffen, wenn man nicht wie ich an jedem Nadelbaum ein Foto schießt oder mit der neuen Fotokamera Videos macht. 😉
Am Vortag hatte ich mir die Komoot-App installiert, die mich bei der Navigation unterstützen sollte. Für 20 Euro erhält man dauerhaften Zugriff auf das Kartenmaterial der Welt und kann sich Inspiration für seinen nächsten Ausflug oder seine Reise holen.
Nachdem ich kurz vor der Bedarfshaltestelle Silbach die Stopp-Taste gedrückt und mir nach der Ankunft die Wanderschuhe angezogen hatte, ging’s zunächst ein Stück auf der Landstraße vor dem Bahnhofgeslände entlang, bevor mich nach kanpp 200 Metern ein Weg nach oben in den Wald Richtung Renauer Brückenpfad führte.
Unterwegs begleiteten mich gute Luft, schöne Aussichten, aber auch die Spuren, welche der Borkenkäfer in den hiesigen Fichtenbeständen hinterlassen hat. Besser doch keine Monokultur?
Auf den zahlreichen Infotafeln entlang der ersten Hälfte des Wanderweges jedenfalls sollen dem geneigten Leser jedenfalls die Notwendigkeiten einer Holzwirtschaft nahegebracht werden.
„Natur, ja bitte… nur nicht zuviel davon!“, mag es einem da in den Sinn kommen.
Ansonsten redeten wir von lebensfeindlicher Umwelt und ich bin mir sicher, dass auch da vor fünf bis zehntausend Jahren etwas dran war..
Einige Zeit weiter auf dem Weg werde ich von 5 bellenden und scheinbar von ihren Haltern, einem Pärchen mittleren Alters. schlecht erzogenen Hunden beglückt. Drei springen mich an und da stehe ich so richtig drauf….
Irgendwann gelange ich über eine abschüssige Wiese zum Brückenpfad. begegne bei einer Trinkpause einer netten älteren Dame, die mit ihrer Urenkelin (meine Vermutung) hier unterwegs ist und Informationen von Generation zu Generation weitergibt und die ich kurz später auf dem Pfad wieder überhole .
Man läuft über Planken und man sollte hier achtsam sein, da auch schon mal die eine oder andere morsche dabei sein kann. Es fühlt sich an, als sei man hier im Urwald.
(Eine Woche später war ich mit einem Kumpel und seinem Chef hier unterwegs und meine Aufmerksamkeit wurde ein wenig mehr auf die Pflanzen links und rechts des Weges gelenkt. So wächst hier zum Beispiel hier die Haselnuss am Wegesrand)
Nachdem man den Pfad durchwandert hat, gelangt man an eine Landstraße (Hochsauerland Höhenstraße), die das Gebiet an der Renau vom Nordhang abtrennt, welches im Winter sicherlich so manchen Skienthusiast*innen als Piste dient.
Unten am Hang hat man die Möglichkeit sich an einer der Blockhütten mit Kaffee und ähmlichem zu stärken. Ich mache mich ohne Umschweife den Berg hinauf, was bis dato für mich die größte Anstrengung dieser Tour darstellt. Beim Blick zurück offenbart sich die Straße nur noch als kleiner Streifen am Horizont.
Oben an der L540 angekommen, geht es gegenüber gleich den Weg nach oben ins Naturschutzgebiet Kahler Asten, wo sich auf dem Plateau ein Hotel befindet, welches auch als Café für Besucher*innen fungiert.
Ich jedoch habe meine gute Frühstücksbox dabei, die mit allerei Gemüse und der üblichen Scheibe Brot ohne Mehl mit Harzer Käse gefüllt ist.
(Als wir eine Woche später hier bei strömendem Regen einkehren habe ich einen Disput mit dem Herrn an der Rezeption, der mich entschieden auf einen Platz verweisen möchte, obwohl ich mich nach der Toilette erkundigen möchte. Nachdem ich sage, dass er den Preis für Kundenfreundlichkeit dieses Jahr sicherlich nicht erhalten wird und ich eine negative Rezension bei Google verfassen werde, ist er nach meinem Toilettengang, den er mir nur zugesteht, nachdem ich versichere, auch etwas bestellen zu wollen, „scheißenfreundlich“ zu mir. Ich beruhige mich mit einem Cappucino und einem Apfelkuchen mit Sahne :D)
Ich lasse mich auf einer dieser „Sonnenliegen“ aus Holz nieder, genieße für ein paar Minuten die Sonne und verspeise mein Essen, bevor es weiter den Wald runter und wieder rauf in Richtung Sahnehang und von dort aus nach Altastenberg geht.
Bei dem Ausflug eine Woche später komme ich in den Genuß im Gebiet des Disc-Golf Parks Altastenberg, das erste Mal eine Drohne steuern zu dürfen. Andi, der ein Modell der Typs DJI mini 3 pro aufsteigen lässt, drückt mir kurzerhand den Controller in die Hand. Ich bewege vorsichtig die Sticks, so richtig traue ich mich aber noch nicht. Das Thema jedoch beschäftigt mich bereits einige Zeit und ich hätte nicht wenig Lust, mir selber so ein Teil zu besorgen und damit Filmaufnahmen für meine Reisevideos anzufertigen. Witzig, dass die Drohne selbsttätig Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven anfertigen und mittels der Software auf dem Handy zu einer Zusammenstellung mit unterlegter Musik verbindet. Das finde ich schon toll. Ob ich den stolzen, aber durchaus bezahlen Preis investieren möchte, werde ich mir beizeiten überlegen.
Weiter geht’s den Weg zurück nach Silbach durch eine Ferienhaussiedlung, wo nun mein Handy schlapp macht und ich mit dem Tablet, dessen Display den heutigen Transport nicht überlebt hat, weiter navigiere. Es geht durch einen dichten Wald, ein Stück eine Straße entlang und zum Ende nochmals bergauf, was sehr anstrengend war, auch weil es sich über eine längere Strecke zieht.
Oben angekommen befinden wir uns am gegenüberliegenden Hang auf der anderen Seite von Silbach, wo das Augangspunkt der Wanderung war.
Der damit verbundene erhöhte Herzschlag hielt sich sogar bis zuletzt, weil ich befürchten musste, den angepeilten Zug um 15:37 Uhr zurück nach Dortmund zu verpassen, den ich dann aber letztlich doch noch erwischt habe. 😁 Um 15:35 Uhr kam ich schweißgebadet am Bahnhof an, wechselte noch mit ein paar Kids uit Nederland ein paar Worte, bevor der sich durch lautes Tuten ankündigende Zug um die Ecke kam und ich in diesem Richtung Heimat verschwand. Den Rückweg, der ab Schwerte einen Umweg über Hagen entlang der Ruhr bereit hielt, verbrachte ich damit, erschöpft aus dem Fenster zu schauen und einen Artikel über die Mühen des Gewässermangements der Ostsee im Spiegel zu lesen.
Die Gegend um Winterberg möchte ich künftig weiter erkunden und Etappen auf dem Rothaarsteig erwandern. Ich bin mir sicher, da gibt es die eine oder andere Perle, die es zu entdecken lohnt.
Ein Video der Tour findet ihr auf YouTube. Klickt dazu einfach auf das Bild.
Bildmaterial und Video: © 2023 Olaf Siebert, Alle Rechte vorbehalten
Musik: Han Darrow – Crocketten, © Olaf Siebert, Alle Rechte vorbehalten
